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Workshop Live Recording

Die Energie einer Live-Performance ist einzigartig, doch wie nimmt man ein solches Event am besten auf? In diesem SOUNDCHECK Live Recording Workshop bekommt ihr Antworten.

Live Recordings haben einen Zauber inne, an den Studioaufnahmen nicht rankommen. © Pexels
Live Recordings haben einen Zauber inne, an den Studioaufnahmen nicht rankommen. © Pexels

Viele Musikliebhaber kriegen bei den Worten „Live Recording“ feuchte Augen. Unvergesslich sind historische Momente der Musikgeschichte. Jimi Hendrix' Performance der amerikanischen Nationalhymne 1969 in Woodstock, Stings Version von „Fragile“ nach dem 11. September, Freddy Mercury und Queen im Wembley Stadion 1986, John Coltrane 1961 live im „Village Vanguard“, Pink Floyds PULSE-Tour …

Irgendetwas haben Liveaufnahmen, was Studioalben nicht hinbekommen. Eine Form von Ehrlichkeit, Rauheit, Ungeschminktheit und der Interaktion mit dem Publikum. Sie sind ein Stück Zeitgeschichte. Selbst Liveaufnahmen anfertigen, das wäre doch etwas, oder?

Am Anfang der Recording-Geschichte war jede Aufnahme ein Live Recording. Mehrspurverfahren und Overdubtechnik gab es noch nicht. Man nahm ganze Orchester und Bands zusammen mit Solisten und Vocals in einem Rutsch auf. Fehler konnten nicht korrigiert werden, ein Mixdown erfolgte in Echtzeit. Ein paar gute Mikros, ein sehr gut klingender Raum und hervorragende Musiker waren die Zutaten für die perfekte Tonaufzeichnung.
Nach und nach entwickelte sich die Studiotechnik weiter. Mehrspurbandmaschinen erlaubten Overdubs und Schnitte. DAWs mit Plug-ins ermöglichen heute geradezu chirurgische Eingriffe in das Material, sogar im Hobbykeller. Selbst jede Amateurproduktion kann dank Computern durch wochenlange Detailarbeit inzwischen auf Hochglanz poliert werden.

Live Recording ist aber immer noch up-to-date. Was gibt es zu beachten, wenn ihr eine Live-Aufnahme einer Band plant? Wie verfährt man auf einer Bühne mittlerer Größe, wie man sie in vielen Clubs vorfindet? Egal, ob ihr externer Techniker oder Bandmitglied seid: Was sind die wichtigen Unterschiede zur vertrauten Studioarbeit?

Workshop Live Recording

Die Energie einer Live-Performance ist einzigartig, doch wie nimmt man ein solches Event am besten auf? In diesem SOUNDCHECK Live Recording Workshop bekommt ihr Antworten.

Viele Musikliebhaber kriegen bei den Worten „Live Recording“ feuchte Augen. Unvergesslich sind historische Momente der Musikgeschichte. Jimi Hendrix' Performance der amerikanischen Nationalhymne 1969 in Woodstock, Stings Version von „Fragile“ nach dem 11. September, Freddy Mercury und Queen im Wembley Stadion 1986, John Coltrane 1961 live im „Village Vanguard“, Pink Floyds PULSE-Tour …

Irgendetwas haben Liveaufnahmen, was Studioalben nicht hinbekommen. Eine Form von Ehrlichkeit, Rauheit, Ungeschminktheit und der Interaktion mit dem Publikum. Sie sind ein Stück Zeitgeschichte. Selbst Liveaufnahmen anfertigen, das wäre doch etwas, oder?

Am Anfang der Recording-Geschichte war jede Aufnahme ein Live Recording. Mehrspurverfahren und Overdubtechnik gab es noch nicht. Man nahm ganze Orchester und Bands zusammen mit Solisten und Vocals in einem Rutsch auf. Fehler konnten nicht korrigiert werden, ein Mixdown erfolgte in Echtzeit. Ein paar gute Mikros, ein sehr gut klingender Raum und hervorragende Musiker waren die Zutaten für die perfekte Tonaufzeichnung.
Nach und nach entwickelte sich die Studiotechnik weiter. Mehrspurbandmaschinen erlaubten Overdubs und Schnitte. DAWs mit Plug-ins ermöglichen heute geradezu chirurgische Eingriffe in das Material, sogar im Hobbykeller. Selbst jede Amateurproduktion kann dank Computern durch wochenlange Detailarbeit inzwischen auf Hochglanz poliert werden.

Live Recording ist aber immer noch up-to-date. Was gibt es zu beachten, wenn ihr eine Live-Aufnahme einer Band plant? Wie verfährt man auf einer Bühne mittlerer Größe, wie man sie in vielen Clubs vorfindet? Egal, ob ihr externer Techniker oder Bandmitglied seid: Was sind die wichtigen Unterschiede zur vertrauten Studioarbeit?

Wir zeigen euch, was ihr beim Live Recording beachten müsst. © Pexels
Wir zeigen euch, was ihr beim Live Recording beachten müsst. © Pexels

Die erste Frage ist immer: Warum? Weshalb soll der Gig mitgeschnitten werden? Geht es darum, eine Aufnahme zu bekommen, die zur Analyse und Planung der Probenarbeit dient? Soll ein Live-Demo her oder gar ein Livealbum, welches an die Fans verkauft wird?

Wird eine Filmaufnahme angestrebt, spielen optische Kriterien ebenfalls eine Rolle. XLR-Kabel in Neongelb oder ein Wald aus Mikrostativen sind bestimmt schlechter als unscheinbare Clipmikros und schwarze Kabel am Drumset. Obwohl es für den Ton vielleicht anders schöner wäre (okay, neongelbe XLR-Kabel gehören generell verboten). Nicht ohne Grund bieten Mikrofonhersteller ihre Modelle teilweise in verschiedenen Lackierungen an. Mikroständer und Mikros in schwarz sind für Kameras „unsichtbarer“ und deswegen zu bevorzugen.
Bei bekannten Bands (zum Beispiel Pearl Jam oder Black Label Society) wird es immer beliebter, Fans direkt am Konzertabend das Konzert via USB-Stick nach Hause mitzugeben und so ein paar Euros extra zu verdienen.

Was sind die Rahmenbedingungen für Live Recording?

Abhängig vom Ziel, das ihr mit euren Aufnahmen verfolgt, habt ihr einen unterschiedlich hohen Aufwand. Ihr benötigt anderes Equipment und peilt verschiedene Qualitätslevel an.
Schauen wir uns mal die typischen Punkte eines Signalweges an und betrachten, wie sich welche Faktoren auswirken. Es beginnt beim Raum. In einem Tonstudio findet man kontrollierte und optimierte akustische Bedingungen vor. Mit Hilfe von Absorbern und Diffusoren wird aufwendig die Raumakustik beeinflusst, Stellwände separieren einzelne Instrumente, eine Aufnahmekabine trennt laute Amps oder Drumsets von leiseren Vocals. In einer bequemen Regie mit perfektem Abhörplatz und edlen Studioboxen beurteilen Tonmeister und Produzent ganz in Ruhe die Performance. Der Alltag im Live Recording sieht leider anders aus.

Der Club hat parallele nackte Wände, die für Flatterechos sorgen, die Nachhallzeit ist viel zu lang. Eine eklige Raummode treibt dem Bassisten die Schweißperlen auf die Stirn. Die lauten Drums streuen reichlich Signal in die Backingvocal-Mikrofone und statt auf dem gemütlichen Produzentensofa hockt die Aufnahmecrew auf Bierkisten in einer Ecke. Schlechte Akustik, Zugluft und Kopfhörer gibt´s gratis oben drauf.

Wer sich für Live Recording entscheidet, muss bereit sein, Kompromisse einzugehen. © Shutterstock
Wer sich für Live Recording entscheidet, muss bereit sein, Kompromisse einzugehen. © Shutterstock

So sieht der Alltag im Live Recording häufig aus. Wohl dem, der immer einen kühlen Kopf behält.
Live Recording ist ein Kompromissgeschäft. Auf den Faktor Raum hat man wenig bis gar keinen Einfluss. Um zum Beispiel eine kleine Kirche in einen trockenen Aufnahmeraum zu verwandeln, müsste man die Absorber aus Basotec schon LKW-weise anliefern lassen. Mit vier kleinen Modulen kommt man hier nicht weit.

Wer im Rahmen einer Tournee die Möglichkeit hat, mehrere Gigs mitzuschneiden, kann sich dann immer noch die beste Venue aussuchen. Wenn es ein „One-Nighter-Gig“ ist, müsst ihr halt mit dem leben, was an dem Abend möglich ist. Ein kleines bisschen Einfluss habt ihr bei der Platzierung der Instrumente auf der Bühne. Achtet darauf, dass Gitarrenamps beispielsweise nicht direkt in Richtung der Vokalmikrofone zielen oder dass die Bläsersektion möglichst nicht neben der leisen Cellistin steht. So reduziert ihr das gefürchtete Übersprechen. Beim Mixdown könnt ihr Einzelsignale besser formen und habt mehr Optionen für die Endmischung.

Wie sieht das richtige Setup beim Live Recording aus?

Vielleicht kommt ihr auf die Idee, den Drummer mit Plexiglas oder durchsichtigen Stellwänden (Clearsonic, Hofa-Akustik …) abzuschirmen. Gerade bei TV- , Orchester-Produktionen oder in Kirchen ist das durchaus üblich. Sprecht unbedingt rechtzeitig darüber, ob das wirklich für alle Beteiligten sinnvoll ist. Besonders wenn ein Video aufgezeichnet wird, ist dieser Umstand nicht unerheblich. Schließlich soll der Drummer für das Publikum und für die Kameras optisch ins Bandgeschehen integriert werden. Und nicht wie ein Goldfisch im Aquarium einfach mittrommeln. Hinzu kommen mögliche Reflexionen akustischer (durch die harten Oberflächen) als auch optischer Art (Scheinwerferreflexionen). Ich persönlich habe mich in neun von zehn Fällen immer gegen solche Plexiglaskäfige entschieden. Wer nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen, ist mit einem Studioalbum besser beraten. Übrigens, die Idee Studio und Live Recording zu verbinden, ist nicht neu. Viele Künstler luden ein kleines „exklusives“ Publikum zu einem Studiokonzert. Als Beispiel dafür seien Al Jarreaus „Tenderness“, Cannonball Adderleys „At the Club“, Snarky Puppys „Family Dinner“ oder natürlich die Unplugged-Reihe von MTV erwähnt. Tolle Raumakustik, eine Regie mit optimierten Abhörbedingungen, vorhandene Technik gemischt mit der Energie eines Livekonzertes, häufig mit paralleler Videoaufzeichnung. Doch zurück zu unserem Live Recording im Club.

Al Jarreaus Tenderness-Aufnahme ist ebenfalls ein Musterbeispiel für gekonntes Live-Recording. © Stig Ove
Al Jarreaus Tenderness-Aufnahme ist ebenfalls ein Musterbeispiel für gekonntes Live-Recording. © Stig Ove

Versucht, das Monitoring auf der Bühne so leise wie möglich zu halten. Bands mit In-Ear-Monitoring sind hier klar im Vorteil. Je leiser die Bühne, desto besser die Kanaltrennung der Einzelsignale und desto mehr Möglichkeiten beim Mixdown. Auf der anderen Seite ist eine Heavy-Metal-Combo, die ihre Instrumente nur sanft streichelt, mit Gewissheit keine gute Grundlage für ein gelungenes Live Recording.

Letztlich geht es bei der Aufzeichnung gerade um die Energie, den Schweiß und den Enthusiasmus der Musiker. Der goldene Weg liegt häufig in der Mitte.
Die Mikrofonierung für die Recordingsituation ist bei einer Liveabnahme nicht wirklich anders. Im einfachsten Fall nutzt ihr dieselbe Mikrofonierung, die auch zur Speisung des FoH-Pultes verwendet wird. Eventuell macht es Sinn, einige zusätzliche Kanäle einzuplanen, um sich für den Mixdown im Studio Optionen offen zu halten. Das könnten weitere Mikrofone am Drumset (Snare unten, Kickdrum Grenzfläche, Mono-Overhead) sein. Bei Signalen wie E-Bass oder Gitarre ergänzt ihr zusätzlich zu einem mikrofonierten Ampkanal noch einen trockenen DI-Out fürs Reamping – vorausgesetzt, ihr habt genug Kanäle frei.
Vergesst nicht, alle Instrumente zu mikrofonieren, auch wenn ihr sie für die Liveshow eigentlich nicht verstärken müsstet. Die laute Trompete oder die Double-Kickdrum sind vielleicht im Club präsent genug, aber wenn ihr da keine Mikros platziert, werdet ihr im Mix Probleme bekommen.

Welches Equipment wählen?

Im Studioalltag verwendet man häufig andere Mikrofone als im Beschallungsbusiness. Großmembrankondensatoren für die Mainvocals, Kleinmembraner mit Kugelcharakteristik statt Nieren am Drumset, größere Abstände zur Schallquelle (zum Beispiel Mikro fon,  Gitarrenamp).  Live wird das nur stark eingeschränkt funktionieren, hier solltet ihr dem PA-Techniker vertrauen und auf bewährte Livemikrofonierungstechniken setzen.

Für ein professionelles Splitten eurer Signale: die Palmer Splitbox. © Hersteller
Für ein professionelles Splitten eurer Signale: die Palmer Splitbox. © Hersteller

Natürlich kann man aber zusätzlich das Ensemble mit weiteren Mikrofonen in seiner Gesamtheit aufzeichnen. Verfahren wie Decca-Tree oder ORTF sind im Klassik -  und Film­scorebereich weit verbreitet, eignen sich prinzipiell aber für jede Musikrichtung. Selbstverständlich gehen auch Verfahren wie XY oder AB. Wer eine Live-DVD in 5.1 plant, darf natürlich ein paar Surroundkanäle nicht vergessen. Wenn jetzt alle benötigten Signale vorhanden sind, müsst ihr diese von der Bühne zum FoH-Mixer bekommen. Ganz klassisch erfolgt dies über ein Multicore-Kabel oder eine digitale Snake. Am FoH-Pult wird der Livemix für euer Publikum erfolgen, doch wie erfolgt jetzt die Aufzeichnung?
Habt ihr ein modernes Digitalpult, könnt ihr in der Regel relativ einfach ein Aufzeichnungsgerät anschließen oder das Digitalpult als Audiointerface nutzen. Manche Hersteller liefern mit ihren Pulten eine Recordingsoftware aus. Mischpult und Laptop via USB, Firewire oder Thunderbolt verbinden, Recordingsoftware installieren, Aufnahme starten.
Kanalnamen und andere Infos werden automatisch zwischen Pult und Software ausgetauscht. Das ist sehr bequem. Moderne Schnittstellen wie Dante finden sich vor allem bei Profiequipment und sind für entsprechende Recordingsituationen entwickelt worden. Ihr habt nichts dergleichen im Bandbesitz? Fragt doch mal den örtlichen PA-Verleiher. Ein solches Pult lässt sich auch mieten (zwischen 150 Euro und 250 Euro Tagesmiete), allerdings sollte man solche Pulte kennen.

Welches Routing?

Fehlen eurem Pult die oben genannten Features, müsst ihr anders vorgehen. Wenn das FoH-Pult über Direct-Outs (analog oder digital via ADAT) verfügt, könnt ihr es auf diesem Weg mit einem Audiointerface und dem Laptop verbinden. ADAT-Inputs liegen bei fast allen professionelleren Interfaces vor, selten aber für mehr als 16 Kanäle. Einer der Hauptunterschiede zur Arbeit im Homestudio, in dem häufig mit dem Overdub-Verfahren aufgenommen wird, ist, dass beim Live Recording viele Spuren gleichzeitig getrackt werden.

Live Mischen und Live Recording sind nicht dasselbe! © Pexels
Live Mischen und Live Recording sind nicht dasselbe! © Pexels

Audio Interfaces mit 16 – 24 Eingängen sind eher selten (wie Motu 24Ai, Antelope Orion 32, Universal Audio Apollo 16, Apogee Symphony I / O MK2 Tb 16x16, und weitere).
Habt ihr keine Direct-Outs wird es etwas schwieriger. Theoretisch kann man Signale aus den Insert-Buchsen des FoH-Pultes abgreifen. Praktisch wird das aber am Veranstaltungsabend nicht funktionieren, da man die Inserts häufig für Gates oder Kompressoren verwenden wollen wird.

Besser und professioneller splittet man die Signale vor dem FoH und speist damit ein zweites Recording-Setup. Von selbst gelöteten Y-Split-Mikrofonkabeln ist dringend abzuraten. Probleme mit der Phantompower, beeinträchtigte Signalqualität und Brummen sind hierbei wahrscheinlich. Greift lieber auf Splitter (zum Beispiel Palmer, t.racks, Klark Teknik) zurück, die für diesen Zweck entwickelt wurden. Von dort geht ihr in ein zweites Recordingpult oder in hochwertige externe Mikrofonpreamps und zeichnet so vollkommen unabhängig vom FoH-Pult die Performance auf.

Worauf zeichnet man beim Live Recording auf?

Die Lösung mit einem Laptop wurde ja schon erwähnt. Achtet dabei aber auf ein paar Dinge. So sollte der Laptop an diesem Abend nur für die Aufzeichnung verwendet werden. Andere Dinge wie Loops, Lichtanlage steuern, Keyboardsounds abspielen oder Facebook-Fanbetreuung gehören nicht auf diese Maschine. Ein sauber konfiguriertes Betriebssystem ist genauso Pflicht wie ein Recording-Testlauf zu Hause.
Empfehlenswert ist für das Live Recording ein Hardware-Racks mit ein paar leeren Höheneinheiten zu verwenden. Hier könnt ihr Netzteile, USB-Festplatten, Kopfhörer, Mehrfachstecker und weiteres Zubehör verstauen. Das ist deutlich sicherer als auf einem wackeligen Biertisch aus dem Backstage. Wichtige Kabelverbindungen wie Laptop-Interface, Netzkabel und Hardware-Dongles sichert man mit Gaffa-Tape.

In-Ear-Lösungen geben euch einen Eindruck des Klangs der finalen Aufnahme. © Shutterstock
In-Ear-Lösungen geben euch einen Eindruck des Klangs der finalen Aufnahme. © Shutterstock

Wer sich diesen Stress ersparen will, findet möglicherweise einen Hardwarerecorder (Cymatic Audio uTrack24,  Allen & Heath ICE-16, Tascam DA-6400, JoeCo BBR1MP Blackbox, XI-Machines Recorder1, Roland R1000 und andere) interessant.

Diese für den Recordingzweck entwickelten Geräte bieten bei kompakten Abmessungen eine hohe Betriebssicherheit. Wer vor einer Anschaffung für eine einmalige Aufzeichnung zurückschreckt, kann diese Geräte, ähnlich wie die Digitalpulte, von verschiedenen Rental-Firmen leihen.
Man sollte sich zumindest über das Thema Redundanz unterhalten. Ist der Konzertabend extrem wichtig (ein einmaliger Stargast, eine besondere Location, ein Jubiläumsgig), muss vielleicht ein Backup-System bereitstehen. Für einen kleinen Club-Gig kann man möglicherweise darauf verzichten. Bei großen Produktionen sind allerdings wichtige Geräte doppelt vorhanden oder es stehen Alternativen bereit. Digitale Netzwerke wie MADI, AVB oder Dante sind hier von Vorteil. Wer sowieso immer nur eine Gitarre ohne Ersatzsaiten mit zum Gig nimmt, braucht sich über ein redundantes System keine Gedanken machen. Wer mit einem Haufen Ersatzinstrumente und Backline-Crew auf Tour ist, hingegen schon.

Hat man den Konzertabend erfolgreich gemeistert, geht es im Studio weiter. Als erstes müssen die Spuren in die DAW übertragen werden. Je nach Aufzeichnung erhaltet ihr beim Import nur durchnummerierte Tracks, könnt Kanalnamen automatisch übernehmen oder sogar direkt das Sessionfile öffnen. Schreibt euch am Konzertabend sicherheitshalber die Kanalbelegung auf. Das macht es nachher leichter. Ansonsten weiß nach zwei Wochen Tournee niemand mehr, ob Tom1 oder Tom2 auf Kanal 18 geroutet war und wo welches Atmo-Mikro stand.

Live Recording Material adäquat nachbearbeiten

Logisch, dass bei einem 24-Spur-Mitschnitt eines ganzen Konzertes gigantische Datenmengen anfallen. Ein zweistündiges Konzert hat in diesem Fall gerne schon einmal über 20 Gigabyte an Audiodaten. Zeichnet man mit 96 kHz auf, was bei filigraner akustischer Musik durchaus Sinn macht, wird es schnell das Doppelte.

Gehobener Aufwand: die Drumset-Abnahme. © Shutterstock
Gehobener Aufwand: die Drumset-Abnahme. © Shutterstock

Ein Import kann in diesem Fall eine Stunde oder länger dauern. Das ist der Moment, in dem man seine USB-3.0-Festplatten anfängt zu lieben. Damit der Mixdown zügig von der Hand gehen kann, solltet ihr als nächsten Schritt ein korrektes Routing und Aufräumen aller Spuren vornehmen. Bildet sinnvolle Subgruppen (Drums, Backingvocals, Hornsection, Atmo-Mics).

Legt Effektkanäle / Auxwege an (Hallräume, Slapbackdelays) und mutet nicht verwendete Kanäle. Backingchor, Percussionisten oder Gastsänger waren nicht bei jedem Stück dabei? Dann markiert diese Abschnitte und probiert, diese Kanäle zu muten. Ein präsenterer Sound wird die Belohnung sein. Eventuell müsst ihr die Phasenlage einzelner Signale prüfen. Typische Kandidaten sind alle Quellen, die mit mehr als einem Kanal aufgezeichnet wurden (Snare top / bottom, Gitarre Mic / Di-Out …). Dreht auch testweise die Phasenlage eurer Atmo-Kanäle. Vielleicht verbessert das euren Sound, vielleicht nicht. Probieren geht hier klar über Studieren. Natürlich kann man im Studio weitere ergänzende Spuren und Effekte hinzufügen. Typischerweise könnte das etwas Extra-Applaus sein. Übertreibt es damit nicht. Es klingt ziemlich peinlich, wenn im kleinen Indie-Club auf einmal Stadionapplaus ertönt. Etwas Andicken ist okay, mehr aber bitte nicht.

Euer Frontsänger forderte die Fans zum Mitsingen auf, doch am Abend reagierte das Publikum verhalten oder ihr habt davon kein klares Signal? Dann singt mit der ganzen Band (und ein paar Freunden) die entsprechenden Stellen im Studio einfach noch einmal drüber.
Wer jetzt glaubt, dass man alles problemlos später ausbessern kann, ist nicht nur auf dem Holzweg, sondern verschenkt die große Chance eines Live Recordings. Reizvoll ist gerade die Tatsache, dass nicht alles auf Hochglanz poliert ist. Selbst wenn also ein Wort mal nicht perfekt gesungen, ein Gitarrensolo nicht perfekt gespielt ist oder ein Drumbreak mal ein klein bisschen ­wackelt, sollte es euch nicht von einer Liveaufnahme abhalten.

Mehr hilfreiche Workshops, Specials und Testberichte findet ihr hier.

Tags: Live Recording

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