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Workshop Effekte – Forme deinen Sound!

Keine moderne Produktion kommt ohne Effekte aus. Per Reverb, Chorus und Co. lässt sich ein Song entscheidend aufwerten. Alles, was beim Effekteinsatz zu beachten ist, behandeln wir in diesem Workshop.

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Es ist heutzutage weder aufwendig noch teuer, seinen Song mit einer Fülle an Effekten anzureichern. In einem digitalen Umfeld begrenzt allein die Leistungsfähigkeit des Rechners die Zahl der Effekt-Instanzen. Selbst Anwender mit geringem Budget kommen problemlos an entsprechende Plug-Ins. Viele DAWs werden schließlich bereits mit einem stattlichen Effekt-Arsenal ausgeliefert und im Netz finden sich ungezählte Gratis-Plug-Ins. Warum
also nicht zwei verschiedene Kompressoren, einen virtuellen Röhren-Preamp, drei EQs, einen De-Esser, zwei Delays, einen Chorus oder noch viel mehr auf die Spur legen? Erlaubt ist, was gut klingt. Damit der Effekt-Einsatz nicht in kakophonischem Chaos resultiert, sollte man allerdings das Nötige über die Grundfunktionsweisen der wichtigsten Effekttypen sowie über das Verschalten von mehreren Plug-Ins wissen. Darum soll es in diesem Workshop
gehen. Um uns nicht zu viel auf einmal zuzumuten, gehen wir hier zunächst einmal genauer auf Send-Effekte ein. Die zweite Klasse von Effekten, die sogenannten Insert-Effekte, heben wir uns für einen weiteren Workshop auf. Send-Effekte werden auch Aux-Effekte genannt. Die Abkürzung Aux steht für das englische Wort „Auxiliary“ und bezieht sich konkret auf die sogenannten Auxiliary-Ausgänge (Behelfsausgänge) eines Mischpults. Die werden im analogen Bereich für Send-Effekte gebraucht, denn im Gegensatz zu den Insert-Effekten funktionieren diese additiv: Aus demOriginalsignal wird ein zweites gewonnen, das per Aux-Send aus dem Kanal geschickt, einem Effektprozessor zugeführt und, entweder per Aux-Return oder regulärem Input, schließlich wieder dem ursprünglichen Signal hinzugemischt wird. Oftmals erhalten die abgezweigten Aux-Signale einen eigenen Mischpultkanal und können dann auf mehrere Signale zugleich angewendet werden.

Künstliche Räumlichkeit

Ein klassischer Send-Effekt ist der Reverb (dt.: Nachhall). In Studios ist man früh dazu übergegangen, Instrumente trocken aufzunehmen, also den Klang des Aufnahmeraumes möglichst auszublenden. Nur so konnte man beim Mixing hinsichtlich des Sounds flexibel bleiben. Das hat sich bis heute nicht geändert. Auch wenn viele Produzenten in den vergangenen Jahren wieder verstärkt den natürlichen Raumklang mit in ihre Produktionen einbeziehen, werden Aufnahmen noch immer sehr oft künstliche Räume hinzugefügt. Auch bei Live-Performances ist der Griff zum Effektgerät oder Hall-Plug-in fast immer geboten, denn viele Signale – etwa Gesang – wirken, wenn sie trocken über eine PA wiedergegeben werden, leblos und daher unnatürlich. Reverb-Signale lassen sich in mehrere Ebenen unterteilen. Vereinfacht dargestellt handelt es sich beim Reverb um frühe Reflexionen (en.: Early Reflections), die noch als einzelne Schallereignisse wahrnehmbar sind, gefolgt von einer eher diffusen Hallfahne.Die Early Reflections sind in hohem Maße für den vermittelten Raumeindruck verantwortlich. Ihre
Patterns können in guten Reverb-Geräten separat editiert werden. Zwischen folgenden, typischen Reverb-Kategorien wird häufig unterschieden: Room (kleiner Raum), Chamber (mittelgroßer Raum), Hall (größere Konzerthalle bis Kathedrale), Plate (Simulation eines analogen Plattenhall-Geräts) und Spring (Simulation eines analogen Federhall-Geräts). Ein gebräuchlicher Reverb-Parameter ist die „Reverb-Time“, auch bekannt als „RT 60“. Hierbei handelt es sich um die Zeit, die verstreicht, bis der Nachhall um 60 dB unter seinen Maximalpegel gesunken ist – die Nachhallfahne also praktisch ausgeklungen ist. Der Parameter „Size“ bestimmt dagegen die Raumgröße des via Early-Reflections-Pattern simulierten Raums. Er gibt Auskunft über die zeitliche Anordnung der einzelnen Early Reflections.

 


Early Reflections

Das Early-Reflections-Pattern, auch „Room Size“ oder „Room Type“ genannt, gibt Auskunft über die zeitliche Anordnung der einzelnen frühen Reflektionen, also über das Muster der ersten Reflektionen des Raums, die das Ohr erreichen (bevor der eigentliche Nachhall eintrifft, das heißt, jener diffuse Reverb-Anteil, in dem die einzelnen Rückwürfe so dicht zusammenliegen, dass sie sich nicht mehr unterscheiden lassen). Je größer der Abstand zwischen den einzelnen Early Reflections, desto größer klingt der simulierte Raum. Über die Anordnung der ersten Rückwürfe lassen sich aber auch unterschiedlich reflektierende Flächen simulieren. Je größer der Raum, desto länger ist der Weg, den der Schall zurücklegen muss, bevor er zum ersten Mal von einer Wand reflektiert wird. Dieser Versatz zwischen dem Direktschall und dem ersten zurückgeworfenen Schall – den Early Reflections – gibt dem Gehirn die besten Hinweise darauf, wie ein Raum beschaffen ist. Ein diskretes Echo weist zum Beispiel darauf hin, dass man sich in einer Örtlichkeit mit festen und flachen Begrenzungen befindet. Diffusere Rückwürfe deuten
dagegen eher auf ungleichmäßige Oberflächen hin.


 

Die Pre-Delay-Time definiert den Abstand zwischen Direktschall und erster Reflexion. Sie ist ebenfalls ein wichtiger Parameter bezüglich der simulierten Raumgröße. Indessen gibt der sogenannte
Diffusion-Wert Auskunft über den Grad der Streuung der Schallwellen im Raum. Per High-Damp lässt sich ferner die Nachhallzeit der hohen Frequenzen separat regeln. Natürliche Räume reflektieren hohe Frequenzen stärker als mittlere und tiefe – ein Reverb-Prozessor simuliert dieses Klangverhalten. Viele Plug-ins und Hallgeräte bieten zudem einen Reverb-EQ, dabei handelt es sich für gewöhnlich um einen High- oder Low-Cut-Filter, mit dem jeweils die hohen oder tiefen Frequenzen der Hallfahne bedämpft werden. Wie beim Reverb handelt es sich auch bei Delays im Grunde um simulierte Reflexionen eines Schallereignisses.

Delay ist was anderes

Typischerweise sind diese Reflexionen beim Delay (wörtlich: ‚Verzögerung‘) als gesonderte Klangeinheit wahrnehmbar. Es handelt sich somit um eine eigene Kategorie von Effekten. Die Wiederholungen setzen sich, anders als der Nachhall, klar vom ursprünglichen Schallereignis ab. Um diesen Effekt zu erreichen, muss die Reflexion mit einer Verzögerung von mindestens 30 ms erklingen. Erst dann ist das menschliche Ohr in der Lage, sie als separates Schallereignis zu identifizieren.

Verschiedene Unterarten

Ein grundlegender Verzögerungseffekt ist das Tempo-Delay. Hier wird die Verzögerungszeit dem Songtempo angepasst. Sprich: Das verzögerte Signal erklingt passend zum Rhythmus des Stücks, also auf eine ganze, halbe, Viertel- oder Achtelnote und so weiter. Der Song lässt sich auf diesem Wege verdichten. Bei Delay-Signalen, die relativ laut in den Mix gefahren werden und längere Verzögerungszeiten haben, ist Tempo-Synchronisation meist sogar unverzichtbar. Sollte euer Effektgerät oder Plug-In keine automatische Rhythmus-Anpassung bieten, könnt ihr den passenden Delay-Wert mit folgender Formel berechnen: 60.000/bpm. So erhaltet ihr (bei einem 4/4-Takt) den Wert für ein Viertel-Echo, von dem aus sich dann gegebenenfalls weiterrechnen lässt. Mit einer Verzögerungszeit unter 20 ms simuliert ihr das Doppeln von Instrumenten- oder Vocal-Spuren und dickt das jeweilige Signal an (auch bekannt als Artificial-Double-Tracking). Einigermaßen realistisch lässt sich die Dopplung gestalten, wenn ihr die Delay-Zeit mit einer dezenten Modulation verseht und das verzögerte Signal dadurch minimalen zeitlichen
Schwankungen unterzieht. Am besten wählt ihr eine Modulationsfrequenz von höchstens 0,5 Hz.Wobei es sich meist lohnt, im Studio zunächst zu versuchen, die entsprechende Spur natürlich zu doppeln, da so meist überzeugendere Ergebnisse erzielt werden. Es gibt neben dem Tempo- und Double-Tracking-Delay noch viele weitere Delay-Typen. Ein anderer häufig eingesetzter Typ ist etwa das sogenannte Ping-Pong-Delay – das Delay-Signal springt hier im Stereo-Panorama von links nach rechts (oder umgekehrt). Auch das Tape-Delay ist – nicht nur in Reggae-Zirkeln – ein beliebtes Mittel. Es handelt sich hierbei um ein analoges Bandschleifen-Echo beziehungsweise um Simulationen einschlägiger Vintage-Gear, etwa von Rolands Space Echo RE-201. Auch das Ducking-Delay kommt recht oft zum Einsatz. Die Delays werden hier unterdrückt, sobald das Originalsignal erklingt, was für ein aufgeräumteres Klangspektrum sorgen.

Modulationseffekte

Eigentlich bezeichnet der Ausdruck „Modulationseffekt“ sämtliche möglichen Effekt-Schaltungen, die einen bestimmten Sound-Parameter modulieren, also (rhythmisch) abwandeln. In Musikproduktionen meint man mit dem Begriff jedoch meist sogenannte Delay-Modulationen – Effekte, bei denen das Originalsignal verzögert wiederholt und das entsprechende Delay zeitlich per LFO (Low Frequency Oscillator) beeinflusst wird.
Mit dem Chorus lässt sich die Dopplung eines Parts simulieren. Zusätzlich zu der zeitlichen Modulation fügt der Chorus dem Signal auch leichte Tonhöhenschwankungen hinzu. Es entstehen Schwebungen, was zu einem breiteren und weicheren, teilweise sogar etwas räumlicheren Klang führt. Im Allgemeinen neigen Chorus-Effekte – ähnlich wie übrigens der Reverb – dazu, Sounds in den Hintergrund eines Mixes
zu rücken. Möchte man dem entgegenwirken, bieten sich zwei Vorgehensweisen an: Entweder ihr legt den Originalsound auf die eine Seite des Stereo-Panoramas und das Chorus-Signal auf die andere, oder ihr lasst im Song-Arrangement einfach ausreichend Platz für den Effektsound.
Der Flanger arbeitet mit einer kürzeren Verzögerungszeit als der Chorus. Er erzeugt statt Schwebungen sogenannte Kammfiltereffekte, also extreme Absenkungen an bestimmten Stellen im Frequenzspektrum, weil sich gegenläufige Frequenzen gegenseitig auslöschen. Über eine Feedback-Schaltung wird hier ein Teil des Output-Signals wieder an den Eingang der Verzögerungsschaltung zurückgeführt. Die Folge sind metallische Klänge mit„Jet-Effekt“. Wird er subtil eingesetzt, vertragen sogar Stimmen diesen Effekt. Wenn ihr das Feedback-Level unter 50 Prozent haltet und eine Modulationszeit unter 0,5 Hz wählt, könnt ihr Vocals mit dem Flanger einen lebendigeren Charakter verleihen. Der Phaser erzeugt Phasenverschiebungen. Durch die Modulation entstehen wie beim Flanger charakteristische Auslöschungseffekte. Diese klingen beim Phaser runder und weniger metallisch, dafür aber sehr spacig. Ein Tipp: Wer programmierten Hi-Hat-Spuren Leben einhauchen möchte, sollte mal probieren, einen leichten Phaser auf die entsprechende Spur zu legen. Hier gilt es aber – wie übrigens bei sämtlichen Modulationseffekten – Zurückhaltung an den Tag zu legen. Denn Phaser, Flanger und Co. sorgen, setzt man sie übertrieben ein, für ein undurchsichtiges, matschiges Klangbild.

Schwindel-Rotor

Inzwischen erfreut sich auch der Leslie-Effekt erneuter Beliebtheit. Sein klassisches Einsatzgebiet sind Orgelsounds, er macht sich aber auch auf vielen anderen Signalen sehr gut. Ein echtes, physisches Leslie-Cabinet erzeugt seinen flirrenden Sound mit rotierenden Lautsprechern. Der Leslie wird daher auch “Rotary-Effekt” genannt. Software-Varianten ahmen die entsprechende Modulation der Tonhöhe und die daraus resultierenden Schwebungen digital nach. Wer von dem Klang noch keine Vorstellung hat, höre einmal genau auf die Gitarre aus Soundgardens „Black Hole Sun“ oder die Vocals aus dem Beatles-Song „Tomorrow Never Knows“.

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