Presonus DM-7 Schlagzeug-Mikrofone – alles, was man braucht
Der DM-7 Mikrofonkoffer enthält das neue Set von Presonus für Schlagzeug-Aufnahmen. Mit der Vollausstattung zum niedrigen Preis möchte der Audiotechnik-Spezialist Schlagzeuger und Tontechniker überzeugen. Können die Mikros mit hoher Qualität und gutem Sound beglücken?
Im Produktnamen ist schon die Anzahl an Mikrofonen, die man beim Kauf des Sets bekommt, vorweggenommen: Insgesamt sieben Mikros, darunter fünf dynamische und ein Duo aus Kleinkondensatoren, beinhaltet der Mikrofonkoffer. Das Einsatzgebiet dieser Konfiguration ist ganz klar das Drum-Recording.
Neben den sieben Mikrofonen gibt es vier passende Halterungen für die Tom- beziehungsweise Snare-Mikrofone, die man an den Spannreifen der jeweiligen Trommel befestigt. Zu den beiden Kondensatormikrofonen sind Windschutze sowie zwei passende Klemmen für die Montage an einem Mikrofonstativ vorhanden. Alle Mikrofone, Klemmen und Windschutze haben im Schaumstoff des Hartschalenkoffers einen jeweils eigenen Platz und sind so bestens zur Lagerung oder für den absolut sicheren Transport während des rauen Tour-Alltags geschützt.
Technisches
Das Mikrofon mit der Bezeichnung „BD-1“ ist für die Bassdrum, die vier mit „ST-4“ bezeichneten für die Toms oder für die Snaredrum(s) und die „OH-2“-Kleinkondensatormikrofone sind für die Overhead-Positionierung optimiert.
In den ST-4-Mikros und dem BD-1 sind dynamische Kapseln verbaut. Sie sind somit für hohe Lautstärkepegel ausgelegt. Die Nierencharakteristik unter- stützt Close-Mic-Abnahme.
Beim BD-1 haben wir eine Sensitivity von -55dB, beim ST-4 den Wert -56dB gemessen (jeweils bei 1V/Pa). Auch der Frequenzumfang ähnelt sich beim BD-1 und dem ST-4. Ersteres kann 50 Hz bis 15 kHz übertragen, Letzteres 50 Hz bis 14 kHz. Der Frequenzgang des BD-1 hat Peaks im breiten Bereich um 150 Hz sowie von 1,5 kHz bis 7 kHz. Beim ST-4-Mikrofon ist eine Anhebung im Bereich von 2 kHz bis 8 kHz aus dem Diagramm abzulesen.
Die Kleinkondensatoren haben eine 16mm-Membran mit Nierencharakteristik und vertragen einen Maximalschalldruck von 135dB. Der Frequenzgang umfasst 30 Hz bis 18 kHz und das Frequenzbild hat leichte Peaks bei 1,5 kHz und 3 kHz sowie eine recht deutliche Anhebung bei circa 8kHz. Unterhalb von 100 Hz gibt es eine Absenkung. Die Sensitivity beträgt -38dB bei 1V/Pa.
Design und Haptik
Die Klemmen erfüllen ihren Zweck sehr gut und lassen sich problemlos sehr fest anziehen. Das Material ist solider Kunststoff und damit sind die Klemmen sehr leicht und beschweren die Trommel nicht. Eine Kabelschlaufe ist in den Klemmen verbaut.
Die Verarbeitung der Mikrofone ist super solide und das Design der Mikros in Mattschwarz ist zeitlos. Das Presonus-Logo und die Mikrofontyp-Bezeichnung befindet sich in grau in kleiner unauffälliger Schrift auf dem Mikrofonhals.
Fokussierte Wiedergabe
Die Kleinkondensatoren OH-2 sind mit einem Maximalschalldruckpegel von 135dB gut ausgestattet und können so auch für Close-Mic-Positionen direkt am Ride oder der Hi-Hat genutzt werden. Sie fangen als Overheads die Klangfacetten der Becken hervorragend ein und transportieren einen schimmernden Klangeindruck. Auch eine Platzierung am Snare-Teppich mit einem der beiden OH-2 ist sinnvoll. Hier zeigt sich das Mikro ebenfalls als sehr hochauflösend und mit einer sehr guten Präsenzwiedergabe.
Die Tom- und Snare-Mikrofone ST-4 überzeugen auf ganzer Linie mit einem ausgewogenen Frequenzverhältnis in Bezug auf Punch und Attack. Der Stick-Attack bei Rimshots ebenso wie Ghostnotes auf der Snaredrum werden mit guter Dynamikauflösung wiedergegeben. Die Toms klingen mit den ST-4-Mikros knackig und präzise.
Das BD-1 gefällt mir sowohl direkt vor dem Schlagfell in der Bassdrum als auch am Rand des Resonanzfells im Loch sehr gut. Die Stärken dieses Mikros liegen in der Betonung des Punch-Bereichs bei circa 100 Hz und vor allem im Beater-Attack bei circa 5 kHz. Mit dem Mikro kann man einen durchsetzungsstarken Bassdrum-Sound für sehr präsente Kicks einfangen.
Fazit
Beim Presonus DM-7 gelingt dem Hersteller der Coup, für einen unglaublich günstigen Preis von 279 Euro sehr gut klingende Schlagzeugmikros, funktionstüchtige Klemmen und Zubehör wie Windschutz und Hardschalen-Koffer aufzutischen. Das ist zur Mikrofonierung von Drumsets mi Studio und auf Bühnen schon die halbe Miete. Zudem ist alles schnell aus- und wieder eingepackt.
Selbstverständlich kann man die Kondensatormikros beispielsweise auch für Aufnahmen von Akustikgitarren oder die Tom-Mikros für Gitarren- oder Bass-Cabinets nutzen, sodass sich der Kauf des Mikrofonkoffers auch für etwaige Bandmitglieder oder weitere Studioaufnahmen lohnt. Unsererseits gibt es für dieses starke Mikrofonset eine absolute Kaufempfehlung!
Tobias Mertens
AUF EINEN BLICK
Presonus DM-7 Drum-Mikrofone
bestehend aus
4x ST-4 Snare- & Tom-Mikrofon (dynamisch), 2x OH-2 Kleinmembran-Kondensatormikrofon, 1x BD-1 Bassdrum-Mikrofon (dynamisch)
Lieferumfang
Hartschalen-Koffer, 7 Mikrofonklemmen, 2 Windschutze (für OH-2)
Richtcharakteristik
Niere (alle)
Frequenzspektrum
50 – 15.000 Hz (ST- 4), 50 – 14.000 Hz (BD-1), 18 – 18.000 Hz (OH-2)
Info
Preis (UVP)
279€