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Special: Das Delay

Das Delay gehört zu den flexibelsten Audio-Effekten überhaupt - deshalb widmen wir diesem Thema ein ganzes Special. Hier geht es zu den sieben goldenen Regeln des Delays.

Das Delay ist ein simpler Effekt und leicht zu verstehen. Trotzdem gilt es auch hier einiges zu beachten. © SOUNDCHECK
Das Delay ist ein simpler Effekt und leicht zu verstehen. Trotzdem gilt es auch hier einiges zu beachten. © SOUNDCHECK

Das Delay ist ein simpler Effekt. Verglichen mit einem komplexen Hall oder einem Multiband-Kompressor hat er nur wenige Parameter und ist leicht zu verstehen. Trotzdem gilt es auch hier einiges zu beachten.

1. Verwendet statt Hall lieber mal Delays

Viele Anfänger im Bereich Musikproduktion wollen ihren Mixen Räumlichkeit und Tiefe einhauchen. Der Griff zum Hall-Plugin ist da meist der Erste.

Aber irgendwie will der Mix nicht gelingen: Es matscht, die Präsenz und der Druck gehen verloren.
Natürlich ist gegen Reverb nichts einzuwenden. Es wird nur wenige Mixe geben, in denen gar kein Reverb-Effekt vorkommt. Delay ist aber häufig die bessere Wahl.

Ihr könnt Räumlichkeit im Mix schaffen und eine Tiefen-Staffelung erzeugen, ohne dass die Signale an Präsenz verlieren.

Die Kombination von Hall und Delay ist ebenfalls (vor allem bei Vocals) gängige Praxis. Das Delay sorgt für die Tiefenstaffelung, der Hall klebt die Mischung zusammen. Insgesamt kann der Hallanteil reduziert werden. Das sorgt für einen knackigeren Sound. Der Song wird nicht dicht oder erzeugt das Gefühl, dass der Sänger in einer Tropfsteinhöhle steht. Zusätzlich könnt ihr die Delay-Zeiten auf das Song-Tempo abstimmen, was einem Hall-Plugin meist verwehrt ist. Dadurch nehmt ihr subtil Einfluss auf den Groove.

Alternativ könnt ihr euch ein eigenes Hall-Plugin aus mehreren Delays basteln. Ein Aufwand, der sich zu Lernzwecken auf jeden Fall lohnt.

Ähnliches gilt für Gitarren, insbesondere verzerrte Vertreter kommen mit Delays besser zurecht, als mit dem Stadium-Preset eures Hallgerätes. Durch viel Hall wird das Gitarren-Signal undifferenziert und drucklos. Ein Delay mit wenigen Wiederholungen und nicht zu laut ist hier ein guter Trick.

Wer mehr zu Hall-Effekten lernen will: Auf zu unserem Special!

2. Delays richtig einbinden

Sicher kennt ihr den Unterschied zwischen Insert- und Send-Effekten. Delays können sowohl Insert- als auch Send-FX sein. Wollt ihr nur ein einzelnes Signal (zum Beispiel eine Rhythmusgitarre) mit einem Delay bearbeiten, ist ein Insert-FX in den Kanal die richtige Wahl. Durch die Einstellung des Mix-Reglers (manchmal mit Dry/Wet bezeichnet) legt ihr den Effekt-Anteil fest.

Wollt ihr mehrere Elemente eines Songs rhythmisch verzögern, greift lieber zu einem Send- oder Aux-Weg. Verseht beispielsweise mehrere Vocalspuren (Main und Backing) mit einem Achtel-Delay. Das geht viel leichter und schneller als ein Delay-Plugin in jedem Einzelkanal. Diese müsstet ihr immer separat laden und einstellen. So spart ihr zusätzlich Rechenpower, da ihr nicht zehn Plugins braucht, sondern nur eines.

In meinen Cubase-Templates, welche ich beim Anlegen neuer Songs verwende, sind bestimmte Send-Effekte immer per default mitgeladen.

Ein bis zwei Hallräume (ein kleiner Room und ein medium/large Hall-Preset) sowie ein Slapback Delay (nicht tempo-synchronisiert) und drei rhythmisierte Delays (Achtel, Viertel, punktierte Viertel) mit kurzer Feedback-Rate. Auf diese Art stehen mir die wichtigsten Delay-Varianten immer zur Verfügung. Bei Bedarf editiere ich diese Varianten noch und passe sie auf den Song an. Probiert es doch auch mal aus! 

3. Nicht immer exakte Delay-Zeiten verwenden

Einen bretthart quantisierten Beat durch ein Viertel-Delay jagen oder die präzise gespielte Rhythmusgitarre mit einem 16tel-Delay versehen. Das hat einen Reiz, es ist aber genauso spaßig, absichtlich die Delay-Zeit nicht exakt zum Songtempo einzustellen.

Wenn ihr die Verzögerungszeit etwas zu groß wählt, entsteht ein Laidback-Feeling, was ziemlich cool sein kann. Das ist gerade für Reggae oder Downtempo-Tracks spannend. Moduliert ihr die Delay-Zeit, können Brems- und Beschleunigungseffekte entstehen, die noch verstärkt werden, wenn die Tonhöhe durch die Delays moduliert wird.

Bei einem leicht treibenden Beat kann es hingegen reizvoll sein, die Delays etwas zu schnell kommen zu lassen, das erhöht den Vorwärtsdrive noch.

Egal, ob treibend oder laidback, hier muss man exakt hinhören. Zuviel und es groovt nicht mehr, zu wenig und der Effekt ist nicht wahrnehmbar.

Ihr wollt ein In-Between-Feel für euren Track, wie er beim Swag-Drumming typisch ist? Dann stellt euer Delay auf Quintolenbasis oder deren Vielfache ein. Eine neue Groove-Welt wird sich für euch auftun.

4. Platziert euer Delay sinnvoll

Gerade live ist diese Regel wichtig. Wo platziert ihr euer Delay-Gerät? Ganz klassisch auf dem Floorboard oder lieber in Griffweite? Die optimale Lösung ist davon abhängig, was ihr machen wollt.

Einfach per Fußtritt ein Slapback-Delay dazuschalten oder einen Groove mit getapptem Achteldelay versehen: Dann ist euer Floorboard der richtige Platz, denn ihr könnt beide Hände am Instrument lassen. Die Bedienung mit den Füßen wird sich wahrscheinlich auf Effect On/Off und Tap-Tempo beschränken.
Mit einem zusätzlichen Expressionpedal moduliert ihr auf Wunsch einen weiteren Parameter. Wer hingegen an allen Parametern gleichzeitig schrauben und das Delay eher wie ein Musikinstrument verwenden will, sollte das Gerät auf einem Notenständer, Tisch oder Keyboardstativ platzieren.

Gerade Keyboarder, die mit einer Hand auf der Tastatur und mit der anderen an den Reglern sind, profitieren davon. Gitarristen können mit Leersaiten und Delays spacige Drones erzeugen, ohne sich zu bücken. 

5. Spielt ab und an mit den Parametern

Wenn die Platzierung stimmt, dann ran an die Parameter. Statt also eine statische Einstellung des Delays zu verwenden, darf wild geschraubt werden. Bei Hardware ziemlich einfach. Seid ihr hingegen mit Plug-Ins unterwegs, wird der Spielspaß durch eine Bedienung mit der Maus häufig getrübt. Sie ist schlicht nicht
intuitiv. Ein einfacher Hardwarecontroller (beispielsweise Masterkeyboard, Korg Nanocontrol, Behringer BCF2000,...), gemappt auf die Parameter, macht das Delay und seine Bedienung greif- und spielbar.

6. Baut Effektketten und kombiniert Delays mit anderen Effekten

Ein weiteres Experimentierfeld ergibt sich, wenn man Delays mit anderen Effekten kombiniert. Equalizer und Panorama sind nichts Ungewöhnliches und teilweise in den Delay-Plug-Ins oder Hardwaregeräten schon fest vorgesehen.

Wie sieht es aber mit anderen Effekten aus? Ein Verzerrer oder Bit-Crusher macht Lo-Fi-Sounds mit
Industrialcharakter; Pitchshifter, Flanger Chorus oder Autowah bringen neue Klänge in eure Tracks. Das, und gleichzeitig unterschiedliche Delayketten zu nutzen, ergibt unendliche Möglichkeiten. Zum Beispiel ein Vierteldelay mit Distortion und gleichzeitig ein Triolendelay mit Autowah.

Variiert dabei den Signalfluss der Effekte. In der DAW ist das meist mit einem Mausklick getan. Es macht nämlich einen großen Unterschied, in welcher Reihenfolge die Effekte geschaltet sind. Erst der Verzerrer und dann das Delay klingt anders, als erst das Delay und dahinter der Verzerrer. Interessant ist auch die Aufteilung in verschiedene Frequenzbänder, also Höhen, Mitten und Bässe mit unterschiedlichen Delays zu behandeln.  

7. Nicht nur Einzelsignale mit Delays versehen

Speziell Bodentreter legen natürlich die Bearbeitung von Einzelsignalen (Gitarre, Bass, Keyboards) nahe. Ähnliches gilt für Delay-Plug-Ins in den Einzelkanälen eurer DAW.

Subgruppen oder der Masterchannel eignen sich aber sehr wohl für Delays, obwohl es vielleicht seltener vorkommt. Lasst eure Delays ruhig auf komplexe Signale los. Schickt einen kompletten Drumbeat in ein rhythmisches Delay, um Stutter-Effekte oder Breaks zu erzeugen. Besonders wenn der Mixanteil hoch ist und der eigentliche Beat stoppt, können hier Effekte wie im Dub oder Dancehall entstehen. Dieser Mix hat House- und Technoproduzenten gleichermaßen beeinflusst.

Selbst ganze Mischungen (also das Summensignal) dürfen mit Delay malträtiert werden. Moduliert man beispielsweise gleichzeitig Delay-Time und Feedback, könnt ihr Rhythmen in Klangwolken übergehen lassen, Soundatmos und Drones erzeugen.

Die wichtigsten Delay-Typen

Die Parameter einfacher Delays haben wir uns schon angeschaut, es gibt aber verschiedene Delay-Typen mit erweitertem Parametersatz, die sich für Klangexperimente anbieten:

Stereo-Delays sind im Prinzip einfache Delays mit doppeltem Parametersatz für linken und rechten Kanal. Sie eignen sich sowohl für räumliche Effekte als auch für rhythmische Texturen. Stellt die beiden Kanäle unterschiedlich ein und lasst euch überraschen.

Beim Pingpong-Delay nutzen wir ebenfalls das Stereofeld. Die einzelnen Echos kommen abwechselnd jeweils von unterschiedlichen Seiten. Links-Rechts-Links-Rechts … wie ein Ball beim Tischtennis immer hin und her.

Surround-Delays stellen die logische Erweiterung eines Stereo-Delays dar und streuen die Echos in die verschiedenen Kanäle (5.1, usw). Es gibt nicht viele Plugins, die diese Disziplin beherrschen. Slapper von Cargo Cult ist eine Variante für die Pro-Tools-Umgebung. Theoretisch kann man sich aus mehreren Einzel-Delays selber ein Mehrkanal-Delay basteln. Bequemer ist natürlich die Realisierung in einem optimierten Plugin. Echos im Surroundfeld können beeindruckende Effekte erzeugen, aber Vorsicht: Wenn man es übertreibt, lenkt man die Zuhörer stark ab und schafft eine Unruhe durch zu viel Delaysignal auf den Rear-Kanälen. Ein Feld, bei welchem man langsam Erfahrungswerte sammeln sollte.

Multitap-Delays sind im Prinzip Delays mit mehreren Delaystufen, deren Signalfluss parallel oder seriell verschaltet ist. Ihr könnt somit z.B. ein Delaysignal durch ein weiteres Delay schicken – ein komplexes Tool mit fantastischen Möglichkeiten, das aber bei massivem Einsatz einen Track schnell überfrachtet. Meister dieses Faches sind Bands wie U2, Pink Floyd oder The Police.

Filter-Delays verändern die Klangfarbe eurer Echos. Die Idee kam sicherlich den Entwicklern bei der Betrachtung von Bandechos, die ja bei jedem weiteren Echo einen Höhenverlust durch das Magnetband hatten. Im einfachsten Fall wird  einfach ein Hi-Cut-Filter verwendet, um die Echos dumpfer und subtiler, aber auch fetter zu machen. Andere Filtertypen sind selbstverständlich genauso denkbar. Ein Low-Cut dünnt eure Echos aus, macht einen schimmernden Sound, der sich gut in Mixen durchsetzt. Mit einem Bandpassfilter kreiert ihr Rückwürfe, die z. B. nach Telefon klingen. Dass Filter ein mächtiges Tool sind, weiß jeder Synthesizerspieler. Mit Cutoff und Resonance wurde Keyboardgeschichte geschrieben. Diese Parameter lassen sich nicht nur über einen Hardwareregler modifizieren, sondern auch durch LFOs (Low frequency Oscillator) modulieren, voila wird sind beim …

Modulations-Delay: Hier werden Parameter durch externe Controller, logische Verschaltungen, Step­sequencer oder LFOs moduliert, um besonders lebendige, leicht chaotische Delays zu erzeugen.

Das Reverse-Delay dreht eure Echos um. Ausklingphasen kommen vor den Attackphasen usw. Ein abgefahrener Effekt, der in der Natur so nicht vorkommt und für artifizielle Sounds perfekt passt.

Hier geht es zum "Effekt-Klassiker Delay".

Mehr Geheimnisse über das Delay verraten wir hier.

Tags: Delay

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